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ELBE = Extra langes Bagger-Epos

Hamburg will die Fahrrinne der Elbe zwischen Hamburg und Cuxhaven so ausbaggern und verbreitern, dass Europas zweitgrößter Containerhafen Tiden-unabhängig von Schiffen mit einem Tiefgang von 13,50 m und bei Flut sogar mit einem Tiefgang von 14,50 angefahren werden kann. Jetzt drohen neue Verzögerungen.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig äußerte Zweifel, noch in 2016 über die Rechtmäßigkeit des Ausbauvorhabens entscheiden zu können. Es geht um Unzulänglichkeiten im Planfeststellungsverfahren.

Zwar wurden die Nachbesserungen durch den Bund und die Stadt Hamburg überraschenderweise noch vor Ostern 2016 beim BVerwG abgeliefert, aber den klagenden Umweltverbänden, so das hohe Gericht, müsse Zeit gegeben werden, wiederum Stellung nehmen zu können. Immerhin umfasst das Werk inzwischen mehr als tausend Seiten. Dazu Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch: "Bessere und breitere Erkenntnisse über einen Flussausbau hat es wohl in Deutschland noch nie gegeben." Der Chef der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Hans-Heinrich Witte, versicherte daraufhin, am Ausbauplan habe sich nichts geändert.

In der Praxis würde das bedeuten: Es werden 40 Millionen Kubikmeter Sediment weggebaggert - ohne relevante Veränderungen in punkto Ablagerungen, Strömungsgeschwindigkeit und Wasserständen.

Der dagegen klagende und sich düpiert fühlende Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Hamburg, ist da ganz anderer Ansicht, gibt sich verwundert und will die Öffentlichkeit noch einmal mobilisieren. Blockade ist angesagt.

Das Geld für die künftige Befahrbarkeit der Elbe auch durch die größten Frachter liegt jedenfalls bereit. 398,1 Millionen € vom Bund, 218,5 Millionen € von Hamburg.

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