Futur eins, zwei und drei
Am 25. Juli 2017 stellte die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Hamburg die jährliche Reederstudie vor. Sie befasst sich unter anderem mit der nahen, anschließenden und entfernteren Zukunft der Seeschifffahrt. Hier eine Zusammenfassung.
Futur eins: Die Schiffe deutscher Reeder werden offensichtlich zunehmend besser ausgelastet. Inzwischen wieder zu 81 %; vor einem Jahr waren es 70 %. Und 61 % der Reeder erwarten für die kommenden zwölf Monate, dass der positive Trend anhält – fast doppelt so viele wie im Vorjahr (35 %). Allerdings, die bessere Auslastung ist nur eine Seite des Problems, die andere sind die immer noch unzureichenden Frachtraten, und da ist man skeptischer. Nur jeder Dritte rechnet mit steigenden Raten.
Futur zwei: Die Digitalisierung des Geschäfts steht unabwendbar auch bei den Reedereien an. Doch je kleiner sie sind, desto größer die Abneigung. PwC sehr diplomatisch: "Die Schritte in Richtung Digitalisierung ... sind bei den deutschen Reedern noch zaghaft." Es geht oft um Wichtigeres – ums nackte Überleben.
Zahlen: 42 % der befragten deutschen Reeder würden sich mittelfristig eher mit anderen Unternehmen zusammentun, in welcher Form auch immer. 45 % spielen mit dem Gedanken, einzelne Geschäftsbereiche ins Ausland zu verlegen.
Futur drei: PwC rechnet für die weitere Zukunft mit "ganz anderen Wettbewerbern auf dem Markt". Etwa mit Google. Laut Umfrage denkt das jeder vierte Reeder. Das sind im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so viele. Und was für eine Vorstellung: Die Amerikaner und Chinesen werden spätestens in drei Jahren autonom fahrende Schiffe anbieten. Jedenfalls die Baupläne dazu. Technisch und nautisch sieht man keine Probleme.