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Schwefel: Was ist die Lösung?

Der Arbeitskreis Bunkeröle im Förderkreis Preiswert-Energie (fpe) hatte die Sitzung SOS-fristig einberufen – und sie war trotz der üblichen Jahresultimo-Belastung "ausverkauft", um einen Begriff aus dem Einzelhandel zu benutzen. Es ging um eines der heikelsten Themen, mit denen die Seeschifffahrt aktuell konfrontiert wird: um den künftigen Grenzwert für Schwefel in maritimen Treibstoffen.

Das liest sich noch unaufgeregt, aber der Klabautermann hangelt bereits nach dem Fallreep. Sorge macht:

Ab 2020, also in drei Jahren, sollen Schiffe auf allen Weltmeeren ausschließlich mit Treibstoffen gefahren werden, deren Schwefelgehalt den Grenzwert 0,5 % nicht überschreitet! Die Sitzungsteilnehmer waren sich einig: Das ist schon quantitativ nicht zu realisieren, aus welchem Blickwinkel man es auch betrachtet.

Technisch bietet sich eine Reihe sehr unterschiedlicher Problemlösungen an, wie eine ad hoc-Expertenrunde andiskutierte. Etwa: Blendung des üblichen Rückstandsöls mit höherwertige Ware. Einsatz eines Scrubbers. Additivierung des herkömmlichen Treibstoffs. Umstellung auf LNG.

Wie auch immer, die Anpassung an den nahenden Grenzwert kostet teils siebenstellige Summen, verteuert den laufenden Betrieb enorm und ist zeitlich überhaupt nicht zu bewältigen. Zum letzten Punkt: Weltweit sind 40.000 Handelsschiffe unterwegs!

Lenin sagte angeblich einmal, Vertrauen sei gut, Kontrolle indes besser. So denken auch die Umweltschützer. Zum Verdikt gehört folglich der 0,5-Check fahrender Schiffe. Wie er vonstatten gehen soll, bleibt vorerst jedoch rätselhaft. Eingebrachter absurder Vorschlag: Inspektion aus der Luft. Per Flugzeug und Radar. (Die Flugstunde für 2.000 Euro.) Die bessere Alternative dürfte ein aufzeichnender, manipulationssicherer Computer an Bord sein.

Den Basis-Vortrag zum Thema "0,5 % / 2020" hielt Matthias Plötzke vom VDR (cybrgmxr@errqreireonaq.qr).

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