Schweröl und die fernere Zukunft
Flüssige Energieträger werden noch auf Jahrzehnte hinaus unverzichtbar sein. Sie lassen sich insbesondere auf dem Transportsektor nur schwer ersetzen. Drei Vorteile sprechen für sie: die universale Einsatzmöglichkeit einschließlich der Schifffahrt, die einfache Speicherung und die vorhandene eingespielte Infrastruktur. Indes, wer heute über Energie redet, muss auch deren Umweltrelevanz einbeziehen.
Dieser schwierige Fakt bewog ein Quartett aus Mineralölwirtschaftsverband (MWV), Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland (MEW), Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen (UNITI) und Institut für Wärme und Öltechnik (IWO), sich von der Prognos AG, einem hoch renommierten Wirtschaftsforschungs-Unternehmen, die Zukunft vorhersagen zu lassen. Inzwischen liegen die ersten Ergebnisse vor. Titel der Studie: Status und Perspektiven flüssiger Energieträger in der Energiewende.
Bisherige Erkenntnisse:
- Die Klimaschutzziele sind nur mit so genannten E-Fuels zu erreichen. Darunter versteht man unter anderem CO2-neutrale flüssige Kraft- und Brennstoffe, die unter Stromeinsatz aus Wasser und Kohlendioxid synthetisch produziert werden. Sinn macht diese Technik ökologisch freilich nur, wenn der eingesetzte Strom aus erneuerbaren Quellen kommt.
- Die Kosten von E-Fuels liegen heute noch wesentlich über denen von fossilen Energieträgern, lassen sich aber auch deutlich senken: 2030 wird die Herstellung je nach Standort der Produktion zwischen 0,90 und 1,40 € je Liter betragen.
- Die Beimischung von E-Fluids zu derzeitigen flüssigen Energieträgern wäre problemlos. Das macht eine stufenweise CO2-Reduktion bis hin zur vollständigen Umweltneutralität möglich!
- Es ist sinnvoller, weil ökonomischer, E-Fuels in wind- und sonnenreicheren Regionen als Deutschland herzustellen. Speicherung und Transport des grünen Energieträgers sind keine Hindernisse.