Der Arbeitskreis Bunkeröle im Förderkreis Preiswert-Energie (fpe) hatte die Sitzung SOS-fristig einberufen – und sie war trotz der üblichen Jahresultimo-Belastung "ausverkauft", um einen Begriff aus dem Einzelhandel zu benutzen. Es ging um eines der heikelsten Themen, mit denen die Seeschifffahrt aktuell konfrontiert wird: um den künftigen Grenzwert für Schwefel in maritimen Treibstoffen.

Die OPEC ist nicht mehr das Kartell, das die Energie-abhängige Wirtschaft fürchten müsste. Dieser Erkenntnis muss sich der 1960 gegründete Interessenverbund nach seinen Sitzungen Ende September in Algier und Ende Oktober in Wien beugen – und er muss um seine Existenz fürchten. Auf lange Sicht betrachtet, dreht sich die Welt auch ohne OPEC. Wenngleich nicht ohne Öl. Hier in zwei Kapiteln die Fakten.

Alfred Hartmann, Präsident des Verbandes Deutscher Reeder Anfang Dezember 2016: "Seit 2012 haben wir 1.000 und damit 25 % der Schiffe vom Standort Deutschland verloren."

Sie ist noch immer eine Vision, doch es spricht inzwischen mehr als je zuvor dafür, sie zu realisieren: die "Ports of Hamburg". Unter dieser vereinigenden Marke sollen, wenn es denn endlich klappt, die Häfen Hamburg und Brunsbüttel sowie überhaupt die Unterelbe-Region international auftreten. Vorbild ist der Rotterdamer Hafen, der größte Konkurrent.

Es gibt Anlass zum vorsichtigen Optimismus. Jedenfalls verkündete das jetzt der scheidende Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Klaus-Dieter Peters, in seinem wohl letzten Lagebericht über die Auslastung der deutschen Seehäfen.

"Wir haben unseren Einsatz verdreifacht." Mit diesen Worten verabschiedete sich der Londoner Investor Star Capital Partners aus Hamburg, der 2011 Blohm + Voss übernommen hatte und die Schiffswerft jetzt an die Bremer Lürssen-Werft (mit zwei s) verkaufte, die von Friedrich und Peter Lürßen (mit ß) geführt wird. Es soll ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag gezahlt worden sein.

Die Hamburger Hafenbahn ist in diesem Jahr 150 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst als "Quaibahn". Während der anderthalb Jahrhunderte wuchs ihr Gleisnetz von 700 Metern auf 300 Kilometer an. Und auch aktuell läuft es blendend. Das Management spricht von einem Allzeithoch.

Es wäre eine der größten Reedereien in Europa gewesen. Indes, die lange vorbereitete Fusion der Hamburger Reedereien Rickmers Holding und E.R. Capital Holding ist Ende August 2016 überraschend geplatzt. Grund: unbekannt.

Frank Horch ist Hamburgs Wirtschaftssenator. In dieser Funktion gab er dem "Hamburger Abendblatt" kürzlich ein langes Interview. Dabei ging es natürlich auch um das Dauerthema Hafen.

Es ist eine Revolution in der Containerschifffahrt: Seit Juli 2016 kommt es nicht mehr allein darauf an, wie viele Container ein Schiff laden kann, sondern auch, wie hoch deren Gewicht ist. Die Blechboxen müssen vor der Verladung auf die Waage.

"Die großen Schiffe sind Gift für Hamburg." Das kommt nicht von einem, der stänkern will, das sagte Ulrich Malchow, Professor für Maritime Ökonomie an der Hochschule Bremen, zitiert Mitte August 2016 in der "Süddeutschen Zeitung".

Der Hamburger Hafen hat vielfältige Probleme. Kürzlich nahm der Bürgermeister der Hansestadt, Olaf Scholz, in einem Mediengespräch zu einigen davon Stellung. Hier kurze Auszüge daraus – gewissermaßen amtliche Statements.